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Kurze Beine, höheres Demenzrisiko

Erde|Umwelt Gesundheit|Medizin

Kurze Beine, höheres Demenzrisiko
Wer kurze Beine oder kurze Arme hat, lebt mit einem höheren Demenzrisiko. Dieses Fazit ziehen amerikanischer Forscher aus einer Studie, in der sie bei knapp 2.800 Freiwilligen die Länge der Gliedmaßen mit der Wahrscheinlichkeit verglichen, Alzheimer oder eine andere Demenzerkrankung zu entwickeln. Bei Frauen fanden die Wissenschaftler sowohl bei der Arm- als auch bei der Beinlänge einen Zusammenhang mit dem Demenzrisiko, bei Männern scheint nur die Armlänge damit korreliert zu sein. Verantwortlich für das erhöhte Risiko könnte laut der Forscher eine mangelhafte Nährstoffversorgung im Mutterleib oder in der frühen Kindheit sein, die gleichzeitig die Gehirnentwicklung und das Längenwachstum der Gliedmaßen beeinflusst.

Fünf Jahre lang blieben die 2.798 Probanden der Studie, deren Durchschnittsalter 72 Jahre betrug, unter Beobachtung. In diesem Zeitraum entwickelten 480 von ihnen eine Demenzerkrankung, berichten die Forscher. Dabei hatten die Frauen mit der kürzesten Armlänge ein anderthalbmal so hohes Risiko, zur erkrankten Gruppe zu gehören, wie Frauen mit längeren Armen. Bei der Beinlänge gab es einen ähnlichen Zusammenhang: Für jeden Zentimeter mehr Länge sank das Risiko um etwas mehr als sechs Prozent, ergab die Auswertung. Bei den Männern war der Zusammenhang nicht ganz so ausgeprägt und konnte nur für die Armlänge nachgewiesen werden: Hier sank das Risiko mit jedem Zentimeter mehr Armlänge um etwa 2,3 Prozent.

Laut Studienleiterin Tina Huang aus Boston ist bereits aus früheren Studien ein enger Zusammenhang zwischen Körpergröße und sozioökonomischem Status bekannt. Wenn Kinder ungewöhnlich klein für ihr Alter seien, könne dies ? zumindest nach aktuellem Stand des Wissens ? auf die Lebensbedingungen und die Qualität ihrer Ernährung in der frühen Kindheit zurückzugehen, eine Phase, in der auch die Periode des schnellsten Beinwachstums fällt. Da sich in dieser Zeit zudem vor allem die Hirnregionen entwickeln, die bei Alzheimer am stärksten betroffen sind, könne man sagen, dass das Umfeld in den ersten Lebensjahren eine entscheidende Rolle für das zukünftige Demenzrisiko spielt.

Tina Huang (Tufts-Universität, Boston) et al.: Neurology, Sonderausgabe vom 6. Mai ddp/wissenschaft.de ? Ilka Lehnen-Beyel
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