Mit einem Verfahren, mit dem auch bereits embryonale Stammzellen aus Mäusen in insulinproduzierende Zellen umgewandelt werden konnten, gelang Larry Denner und seinem Team nun der erste Schritt in diese Richtung: Ihre kultivierten Nabelschnurblutstammzellen ähnelten nach einer Behandlung mit verschiedenen Signalstoffen den insulinproduzierenden Betazellen
der Bauchspeicheldrüse und produzierten sowohl eine Insulinvorstufe als auch Insulin selbst. Das zeige, dass die Zellen in der Lage waren, alle Schritte zum Aufbau des Hormons auszuführen, so die Forscher. Als nächstes muss sich erweisen, ob die Verwandlung der Stammzellen auch im lebenden Organismus gelingt und ob sie tatsächlich die Funktion der Bauchspeicheldrüsenzellen übernehmen können. Noch handele es sich um sehr grundlegende Arbeiten, die nicht mehr als eine Art Machbarkeitsstudie seien, so die Wissenschaftler.
Nabelschnurblutstammzellen werden direkt nach der Geburt eines Kindes aus der Nabelschnur isoliert und können anschließend in gefrorenem Zustand aufbewahrt werden. Verwendet werden sie heute beispielsweise für Stammzelltransplantationen bei Leukämiepatienten, denen sie nach einer Chemotherapie helfen, Immunsystem und blutbildendes System neu aufzubauen. In die öffentliche Diskussion gerieten die Stammzellen vor allem durch private Nabelschnurblutbanken, in denen Eltern gegen eine Gebühr die Zellen ihres Kindes einlagern lassen können, um sie im Falle einer späteren Erkrankung dieses Kindes zur Verfügung zu haben ? eine Methode, deren Nutzen sehr umstritten ist. Alternativ können die Zellen kostenlos an öffentliche Blutbanken gespendet werden, die sie bei Bedarf jedem mit den passenden Gewebemerkmalen zur Verfügung stellen.