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Membranrezeptor für Ebola- und Marburg-Viren nachgewiesen

Erde|Umwelt Gesundheit|Medizin

Membranrezeptor für Ebola- und Marburg-Viren nachgewiesen
Bisher war unbekannt, an welche Proteine der Zellmembran Ebola- und Marburg-Viren binden, um in die Zelle einzudringen und eine Infektion auszulösen. Wissenschaftler des Gladstone Institute of Virology and Immunology und der University of California in San Francisco haben herausgefunden, dass es sich dabei um Rezeptoren handelt, die normalerweise der Aufnahme von Folsäure dienen. Die im Fachblatt Cell veröffentlichten Ergebnisse könnten dazu beitragen, ein Heilmittel gegen die meist tödlich verlaufenden Infektionen zu entwickeln.

Ebola– und Marburg-Viren sind Erreger von hämorrhagischem Fieber, einer durch Brechdurchfall, hohes Fieber und inneren Blutungen gekennzeichneten Erkrankung, die in bis zu 90 Prozent der Fälle tödlich verläuft. Eine Infektion könnte möglicherweise verhindert werden, indem man den ersten Schritt im Vermehrungszyklus ? die Anheftung an die Zellmembran ? blockiert.

Die Arbeitsgruppe von Mark Goldsmith hat untersucht, welche als Rezeptoren fungierende Membranproteine für diese Bindung nötig sind. Dabei zeigte sich, dass gentechnisch erzeugte Zellen ohne Folsäurerezeptoren gegen eine Infektion resistent waren. Diese Proteine haben normalerweise die Funktion, die zu den Vitaminen der B-Gruppe zählende Folsäure zu binden und aufzunehmen. Zellen mit solchen Rezeptoren konnten in Gegenwart hoher Konzentrationen an Folsäure oder nach Abblocken durch Antikörper nicht mehr infiziert werden.

Weitere Forschungsarbeiten seien nötig, bevor Wirkstoffe für eine Behandlung zur Verfügung stünden, sagt Goldsmith. Unter anderem müsse sichergestellt werden, dass die Viren sich nicht auch anderer Rezeptoren bedienen können, um in die Zellen einzudringen.

Ebola- und Marburg-Viren gehören zu den gefährlichsten Krankheitserregern überhaupt. Daher wurden die Untersuchungen zunächst mit genetisch veränderten, nicht vermehrungsfähigen Viren durchgeführt und dann unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen in einem militärischen Forschungslabor mit den natürlichen Virusformen bestätigt.

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