Alternativen sind eindeutig gefragt: Die Schulmedizin stößt immer wieder an ihre Grenzen – vor allem chronisch kranke Menschen wenden sich deshalb häufig alternativen Heilverfahren zu. Doch diese gelten wiederum bei Kritikern als fragwürdig, weil ihre Wirksamkeit unklar ist oder nicht über den Placebo-Effekt hinaus belegt wurde. Nach dem Motto „richtig ist, was hilft“, bieten nun aber immer mehr Kliniken und Praxen Kombinationsmöglichkeiten an: Integrative Medizin heißt der Trend.
Sogar die Weltgesundheitsorganisation WHO fördert ein integratives Gesundheitswesen, das Alternativ- und Schulmedizin miteinander vereint. Dabei sollen die wissenschaftlichen Standards gewahrt werden, aber es besteht Offenheit für neue Formen der Therapie. Im ersten Teil der dreiteiligen Titelgeschichte der März-Ausgabe von bdw beleuchtet die Autorin Susanne Donner die vielfältigen Aspekte der Integrativen Medizin.
Kritik an der Schulmedizin und Wirkungsfragen
Im zweiten Teil steht die Kritik an der Schulmedizin im Zentrum: Der Medizinethiker Giovanni Maio verdeutlicht in einem Interview seine Sicht dazu, woran es in der Schulmedizin hapert: Die Patienten werden oft nur durchgeschleust, so der Tenor. Maio zufolge ist mehr menschliche Zuwendung in der Medizin gefragt, damit sich Patienten verstanden fühlen und der Arzt sich dadurch auch für die richtige Behandlungsmethode entscheiden kann.
Im dritten Teil steht die Frage im Fokus: Was ist denn über die Wirksamkeit von alternativen Verfahren tatsächlich bekannt? Aus dem vielfältigen Angebot der alternativen Medizin geht es dabei konkret um die drei wichtigen Methoden Homöopathie, Hypnose und Akupunktur. Besonders die Homöopathie steht im Kreuzfeuer, denn das Grundproblem dieser Methode besteht darin, dass ihr angebliches Wirkprinzip nicht mit den Regeln der Naturwissenschaften vereinbar zu sein scheint. Auch Studien, die der Homöopathie eine Wirkung beziehungsweise Unwirksamkeit über den Placebo-Effekt hinaus attestieren, gelten als umstritten. Beim Erfolg von Hypnose und Akupunktur ist die Lage etwas besser, aber auch bei diesen Verfahren gibt es offene Fragen.
Die Artikel des Titelthemas „Zeit für eine neue Medizin“ finden Sie in der März-Ausgabe von bild der wissenschaft, die ab dem 21. Februar im Handel erhältlich ist.
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