Wussten Sie beispielsweise, dass Spinnenseide fünf Mal reißfester als Stahl, sowie extrem stabil und elastisch ist? Das sind Eigenschaften, die sich die Medizin zu Nutzen machen will. Da die Seide nämlich vom Körper nicht als fremd erkannt wird und daher eine Immunabwehr ausbleibt, arbeiten Wissenschaftler daran, aus dem Material Nerven von Unfallopfern zu rekonstruieren – etwa bei einer Querschnittslähmung. Erste vielversprechende Erfolge können sie im Tierversuch bereits vorweisen. Doch damit nicht genug. Mediziner wollen Spinnenseide außerdem dazu benutzen, künstliche Haut und verschiedene Implantate zu züchten.
Produktion in großem Stil
Sie werden sich fragen, woher die Forscher die großen Mengen an Spinnenseide beziehen, die sie für ihre Arbeit benötigen. Denn anfänglich waren sie darauf angewiesen, die Tiere im Labor quasi zu melken. Jung hat aber herausgefunden, dass es inzwischen spezielle Verfahren gibt, um das begehrte Material industriell herzustellen und erklärt, welche Schwierigkeiten dabei bewältigt werden mussten. Wenn Sie also Einblicke in ein noch relativ junges Forschungsgebiet mit gewaltigem Zukunftspotential gewinnen wollen, legen wir Ihnen den Artikel „Nerven am seidenen Faden“ in der aktuellen Ausgabe von bild der wissenschaft ans Herz. Und vielleicht nehmen Sie dann künftig Spinnen ja tatsächlich anders wahr.