In den meisten Fällen ist das Bakterium Streptococcus mutans der Hauptverursacher der Löcher. Da jedoch nicht jeder, bei dem dieser Mikroorganismus im Mund lebt, auch an Karies erkrankt und umgekehrt auch nicht alle Kariespatienten den Erreger im Mund beherbergen, vermuteten die Wissenschaftler, dass es noch andere wichtige Kariesauslöser geben muss.
Sie untersuchten daher den Zahnbelag von 82 Kindern, die zwischen 2 und 6 Jahre alt waren. 42 von ihnen litten unter Karies, 40 waren kariesfrei. Die in dem Zahnbelag lebenden Bakterien wurden von den Wissenschaftlern unter ganz speziellen Bedingungen kultiviert – etwa unter Ausschluss von Sauerstoff, bei einem sauren pH-Wert und auf Blutnährboden. Als die Forscher diese Kulturen anschließend untersuchten, fanden sie die Erbsubstanz von über 5.100 Bakterienarten, die sie mit Hilfe von speziellen Datenbanken identifizieren konnten.
Beim Vergleich der Bakterien von kariesgeplagten und kariesfreien Kindern zeigte sich, dass die Bakerienarten Streptococcus mutans und Scardovia wiggsiae signifikant häufiger bei Kindern mit Karies auftauchten: Achtzig Prozent der Kinder mit Karies hatten beide Bakterienarten im Mund, wohingegen achtzig Prozent der kariesfreien Kinder frei von diesen beiden Bakterien waren. Darüber hinaus entdeckten die Forscher, dass das Bakterium Scardovia wiggsiae in manchen Fällen auch dann im Zahnbelag von an Karies erkrankten Kindern vorkam, wenn das Bakterium Streptococcus mutans fehlte. Damit sei es wahrscheinlich, dass Scardovia wiggsiae zumindest in diesen Fällen der Hauptverursacher der Zahnerkrankung sei, sagen die Wissenschaftler.