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Vibrationsalarm bei Fehlhaltungen

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Vibrationsalarm bei Fehlhaltungen
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TU-Student Ghaith Noman mit dem Prototyp seiner Erfindung. Foto: Patrick Bal / TU Darmstadt
Ein neues Gerät soll helfen, Haltungsschäden und damit Rückenschmerzen zu verhindern. Vorgestellt wurde es jetzt von zwei Studenten der Technischen Universität Darmstadt. Bei der Entwicklung von Ghaith Noman und Azam Mahmood handelt es sich um einen kleinen Sensor, der am Rücken befestigt wird. Nimmt man eine Haltung ein, die die Wirbelsäule zu sehr belastet, beginnt der Sensor zu vibrieren und animiert so dazu, eine andere Position einzunehmen. Die Erfindung der beiden Informations- und Elektrotechnik-Studenten könnte künftig helfen, ein ernstzunehmendes Problem zu lösen, denn Rückenprobleme sind inzwischen in Deutschland die Volkskrankheit Nummer eins. Experten schätzen, dass drei Viertel aller 30- bis 60-Jährigen unter Rückenschmerzen leiden. Der Hauptgrund dafür sind Fehlhaltungen, wie die Technische Universität Darmstadt berichtet.

Der medizintechnische Sensor, der solche Fehlhaltungen verhindern soll, ist etwa so groß wie ein USB-Stick. Er wird mit speziellem doppelseitigem Klebeband auf der Haut angebracht, so dass er unter der Kleidung nicht sichtbar ist. Bevor das Gerät in Betrieb genommen wird, bestimmt ein Arzt oder Techniker zunächst eine individuell auf den jeweiligen Nutzer abgestimmte ideale Körperhaltung. Dieser Soll-Zustand wird auf dem Sensor gespeichert. Ein Mikrorechner vergleicht dann laufend die Soll- und die Ist-Rückenhaltung. Wenn die Abweichung mehr als eine Minute lang in einem ungünstigen Bereich liegt, weist die Vibration darauf hin, die Fehlhaltung zu korrigieren. Die Bedienung des kleinen Helfers ist denkbar einfach: Ein einziger Knopf dient zum An- und Ausschalten sowie zur Programmierung der Referenzposition.

Der Rückensensor kann jedoch noch mehr: Er speichert die Haltung des Nutzers auch über den gesamten Tages- und Wochenverlauf. „So ist es im Nachhinein möglich, die Gesamtzeit der idealen, den Rücken schonenden Haltung der Gesamtzeit der falschen Haltung gegenüberzustellen und so Lerneffekte zu beobachten“, erklärt Noman. Auch für wissenschaftliche Studien ist das Gerät geeignet. Würde man zudem einen GPS-Chip zur Satellitennavigation integrieren, wäre es möglich, festzustellen, an welchen Orten die meisten Fehlhaltungen auftreten – zum Beispiel beim Sitzen im Büro. Dann könnten Gegenmaßnahmen ergriffen werden. Aktuell suchen Noman und Mahmood Partner für die Vermarktung ihrer Erfindung. Sie können sich vorstellen, dass vor allem Krankenkassen ein großes Interesse an dem Sensor haben.

Mitteilung der Technischen Universität Darmstadt dapd/wissenschaft.de – Hans Groth
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