Unter den 426 Teilnehmern der Studie befanden sich 299 gesunde Erwachsene und 127 Menschen mit LKB oder Alzheimer. Zunächst stellten die Wissenschaftler fest, wie viele Kilometer die Versuchsteilnehmer pro Woche zu Fuß zurücklegten. Nach zehn Jahren untersuchten die Wissenschaftler mit Hilfe eines Magnetresonanztomographen das Gehirn der Teilnehmer auf Veränderungen, vor allem in Hinblick auf das Gehirnvolumen. „Das Volumen ist ein Vitalitätsmerkmal des Gehirns“, erklärte Raji. „Wenn es sich verringert, bedeutet das, dass Gehirnzellen abgestorben sind. Ist es hingegen unverändert, so bleibt auch die Gesundheit des Gehirns erhalten.“
Über einen Zeitraum von fünf Jahren stellten die Wissenschaftler den geistigen Zustand der Versuchspersonen zudem mit dem sogenannten Mini-Mental-Status-Test fest, dem Standardtest zur Erkennung von Alzheimer- und Demenzerkrankungen. Dabei werden die geistigen Fähigkeiten der Teilnehmer getestet, beispielsweise in den Bereichen Lesen, Schreiben und Rechnen sowie in Bezug auf die Sprache und das Erinnerungsvermögen.
Anschließend verglichen die Forscher die Ergebnisse der Untersuchungen mit dem Ausmaß der körperlichen Aktivität ? wobei mögliche Störfaktoren wie Alter, Geschlecht, Körperfett oder Kopfumfang herausgerechnet wurden. Ergebnis: Eine höhere körperliche Aktivität ging mit einem größeren Hirnvolumen einher. Das Fazit der Forscher: Kognitiv beeinträchtigte Menschen müssen lediglich acht Kilometer pro Woche spazieren gehen, um die Abnahme des Gehirnvolumen möglichst lange herauszuzögern. Gesunde Menschen benötigen 9,7 Kilometer, um das Risiko einer sinkenden Gedächtnisleistung deutlich zu verringern. „Spazierengehen ist kein Heilmittel gegen Alzheimer, aber es kann den Widerstand des Gehirns gegen eine Erkrankung stärken“, folgert Cyrus Raji.