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Blutkörperchen als Diabetesmarker

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Blutkörperchen als Diabetesmarker
Die Neigung zu Diabetes spiegelt sich in den Eigenschaften der roten Blutkörperchen wieder: Anhand des Fettsäureprofils der Blutzellen lässt sich das Risiko für Typ-2-Diabetes – auch als Alterszucker bekannt – bestimmen. Das haben Wissenschaftler des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung (DIfE) in Potsdam entdeckt. Die Zellmembranen von roten Blutkörperchen sind zum Großteil aus Fettsäuremolekülen unterschiedlichster Art aufgebaut. Wie die Forscher um Janine Kröger herausfanden, lässt die Struktur dieser Bausteine Rückschlüsse über den Fettstoffwechsel einer Person zu und damit auch über das Diabetes-Risiko. entsprechende Analysen könnten in Zukunft auch im Rahmen von Vorsorgeuntersuchungen Informationen liefern. Das Studienergebnis trägt aber nach Einschätzung der Forscher schon jetzt dazu bei, die Zusammenhänge zwischen dem Fettsäurestoffwechsel und der Entwicklung von Typ-2-Diabetes besser zu verstehen.

Welche Rolle die verschiedenen Fettsäuren bei der Entstehung von Typ-2-Diabetes spielen, ist bisher noch wenig erforscht. Der Körper nutzt die über die Nahrung aufgenommenen Fettsäuren nicht nur zur Energiegewinnung, sondern wandelt sie auch in andere Fettsäuren um und baut sie in Zellmembranen ein. Der Körper ist aber auch selbst in der Lage, Fettsäuren aus den Abbauprodukten von Kohlenhydraten zu produzieren. Für diese vielfältigen Umwandlungs- und Syntheseprozesse sind bestimmte Eiweißwerkzeuge entscheidend, etwa die Enzyme Delta-5- und Delta-6-Desaturase, die daher neben den Fettsäuren im Fokus der Studie standen.

Die Grundlage der Untersuchung bildeten die Blutproben und Analysedaten der Langzeitstudie mit mehr als 27.500 Studienteilnehmern. Wies das Fettsäureprofil der roten Blutkörperchen bei Studienteilnehmern auf eine hohe Delta-6-Desaturase-Aktivität hin, so hatten die Teilnehmer ein mehr als doppelt so hohes Diabetes-Risiko wie andere Studienteilnehmer, deren Delta-6-Desaturase nur wenig aktiv war. Dagegen war ein Fettsäureprofil, das auf eine hohe Delta-5-Desaturase-Aktivität schließen lässt, mit einem um etwa die Hälfte verminderten Risiko verbunden.

„Unsere Ergebnisse ergänzen die Daten anderer Untersuchungen, die darauf hinweisen, dass veränderte Desaturase-Aktivitäten und die daraus resultierende Veränderung des Fettsäureprofils in den Zellmembranen eine Rolle für die Insulinempfindlichkeit der Körperzellen spielen“, sagt Janine Kröger. Würden die Körperzellen unempfindlich gegenüber Insulin, sei dies die Vorstufe zum Typ-2-Diabetes.

Pressemitteilung vom Deutsches Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DIfE) dapd/wissenschaft.de ? Martin Vieweg
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