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Zentimeterentscheidung

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Zentimeterentscheidung
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Bei einer Alzheimererkrankung bedeutet jeder zusätzliche Zentimeter Kopfumgang ein um sechs Prozent besseres Denk- und Erinnerungsvermögen.
Je größer der Kopf eines Alzheimerpatienten ist, desto später lässt seine Gedächtnisleistung nach. Zu dieser Erkenntnis sind Wissenschaftler der Technischen Universität München in einer Studie mit 270 Betroffenen gekommen. Die Forscher maßen den Kopfumfang der Freiwilligen und testeten sie auf ihre Gedächtnisleistung sowie ihre kognitiven Fähigkeiten. Zusätzlich untersuchten sie währenddessen mit Hilfe eines Magnetresonanztomographen, wie hoch der Anteil bereits abgestorbener Gehirnzellen war. Anschließend verglichen sie die Daten von Patienten, bei denen die Krankheit gleich weit fortgeschritten war ? und machten eine erstaunliche Entdeckung: Patienten mit besonders großem Kopfumfang schnitten in den Tests deutlich besser ab als solche mit kleineren Köpfen. Ganz konkret bedeutete jeder zusätzliche Zentimeter Kopfumgang ein um sechs Prozent besseres Denk- und Erinnerungsvermögen.

?Mit diesem Ergebnis können wir die Theorie der Gehirnreserven untermauern, die besagt, dass es individuelle Unterschiede gibt, wie das Gehirn auf krankhafte Veränderungen reagiert?, sagt Studienautor Robert Perneczky. Da die Entwicklung des Gehirns nicht ausschließlich genetisch bedingt ist, sondern unter anderem durch die Ernährung und Infektionserkrankungen beeinflusst werden kann, sei eine gute Versorgung während der Schwangerschaft und der frühen Kindheit auch ein Schutz vor späterer Demenz: ?Das menschliche Gehirn ist bereits im Alter von sechs Jahren zu 93 Prozent ausgebildet. Deshalb gehen wir davon aus, dass sich die Gehirnreserven durch verbesserte Bedingungen während der Schwangerschaft und in der frühen Kindheit deutlich erhöhen lassen.?

Über eine Million Menschen leiden in Deutschland an Alzheimer, Tendenz steigend, denn die Demenzerkrankung tritt vor allem im fortgeschrittenen Alter über 50 Jahren auf. Die Früherkennung wurde in den letzten Jahren deutlich verbessert, auch lässt sich mit Hilfe von Medikamenten das Fortschreiten der Erkrankung verzögen, wodurch die Gehirnleistung und somit die Lebensqualität länger erhalten bleiben. Heilbar ist Alzheimer bislang jedoch nicht.

Pressemitteilung des Klinikums rechts der Isar der Technischen Universität München Perneczky (Technische Universität München) et al.: Neurology, Bd. 75, S. 137-142 ddp/wissenschaft.de ? Mascha Schacht
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