Auch andere Risikofaktoren als das Alter scheinen nicht für das reduzierte Brustkrebsrisiko verantwortlich zu sein. Die Forscher schlossen in ihren Untersuchungen nur Frauen ein, die keinen Alkohol tranken, nicht rauchten und weder Hormone zur Verhütung noch zur Linderung von Menopause-Beschwerden einnahmen. Der Zusammenhang zwischen Migräne und einem geringeren Risiko für Brustkrebs scheint unabhängig von diesen Faktoren zu gelten, zeigt die neue Studie. In einer bisher noch nicht veröffentlichten Studie konnten die Forscher zusätzlich nachweisen, dass auch Medikamente wie Aspirin oder Ibuprofen, die von vielen Migräne-Patientinnen eingenommen werden, nicht für das reduzierte Risiko verantwortlich sind. Diese werden häufig mit einem geringeren Brustkrebsrisiko in Verbindung gebracht.
Vielleicht sei die Migräne an sich ein Schutzfaktor gegen Brustkrebs, sagt Li. Über die Gründe können die Forscher aber nur spekulieren. Sie vermuten jedoch, dass die weiblichen Geschlechtshormone eine wesentliche Rolle spielen. Frauen leiden zwei- bis dreimal häufiger an Migräne als Männer und besonders ein Absinken des Östrogenspiegels, beispielsweise in der Zeit kurz bevor und während der Menstruation, führt häufig zu Anfällen. Dagegen gelten hohe Östrogenspiegel, zum Beispiel durch Hormonersatztherapien in der Menopause, als möglichen Auslöser für Brustkrebs. Weitere Studien sollen nun zeigen, welche Mechanismen für den Zusammenhang verantwortlich sind.