Mit ihrem neuen Testverfahren konnten Haick und seine Gruppe nun erstmals die VOCs im Atem von gesunden und kranken Ratten identifizieren. Ihre elektronische Nase basierte auf einer ganzen Reihe zusammengeschalteter Sensoren aus sogenannten Kohlenstoffnanoröhrchen, winzigen röhrenförmigen Gebilden aus reinem Kohlenstoff, die mit organischem Material beschichtet sind und bei Anwesenheit bestimmter Substanzen ihren elektrischen Widerstand verändern. Mit dieser Anordnung analysierten die Forscher Atemproben aus den Luftröhren der gesunden und der kranken Ratten und leiteten die gemessenen Signale dann an einen Computer weiter. Trainiert und optimiert wurde das Testsystem mit künstlich simulierten Atemprofilen.
Die Blut und Urintests, die heute standardmässig zur Diagnose von Chronischem Nierenversagen verwendet werden, sind ungenau und zeigen häufig negative Resultate, obwohl die Patienten schon einen Grossteil ihrer Nierenfunktion eingebüßt haben, erläutern die Forscher. Der verlässlichste Test ist bisher die Nierenbiopsie. Sie ist jedoch mit viel Aufwand und Unannehmlichkeiten für den Patienten verbunden und kann Infektionen und Blutungen zur Folge haben. Ärzte erhofften sich schon lange einen besseren Test zur Früherkennung von chronischer Niereninsuffizienz, um möglichst früh in den Krankheitsverlauf eingreifen zu können. Die Ergebnisse der neuen Studie lassen hoffen, dass die Zeit des Wartens bald vorbei ist.