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Warum es bei Regen keine Geckos regnet

Erde|Umwelt

Warum es bei Regen keine Geckos regnet
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Ein Tokeh-Gecko Foto: Ethan Knapp and Alyssa Stark
Keine Oberfläche ist vor ihnen sicher, sie krabbeln kopfüber, schwanzunter, beindrüber die Wände entlang: Geckos können sich mithilfe von mikroskopisch kleinen Härchen an ihren Fußsohlen an fast jedem Untergrund festhalten. Doch was passiert, wenn sie auf eine nasse Oberfläche gesetzt werden? Forscher der amerikanischen University of Akron haben die Echsen nassgemacht ? mit einem ernüchternden Ergebnis.

Ursprünglich kommen die Tokeh-Geckos (Gekko gecko) aus Regenwäldern und tropischen Gegenden, in denen es viel und oft regnet. Daher ging man lange Zeit davon aus, dass die Echsen keine Probleme mit nassen Oberflächen haben. Doch das Forscherteam um Alyssa Stark wollte genauer wissen, wie die Tiere mit Wasser klarkommen. Dazu kleideten sie einen Gecko zuerst in ein winziges Zaumzeug, dann setzen sie ihn auf eine trockene Glasoberfläche und zogen an dem Geschirr. Der Tokeh hielt sich, wie erwartet, sehr gut fest ? erst bei Kräften, die dem 20-fachen Körpergewicht der Echse entsprachen, löste er sich vom Untergrund.

Im nächsten Schritt besprühten die Forscher die gleiche Oberfläche mit Wasser. Dieses Mal hatte der Gecko schon mehr Probleme, sich am Glas festzuhalten. Ganz aus war es dann mit seinen Superhaftkräften, als das Team den Gecko in ein flaches Wasserbad setzte – hier fand er überhaupt keinen Halt mehr am Glas. Studienleiterin Alyssa Stark erklärt das so: Die Zehen seien zwar superhydrophob, also extrem wasserabweisend, doch könnten sie die Flüssigkeit um die Füße herum nicht verschieben, um am Glas haften zu bleiben. Die Haftkräfte, die sonst zum Einsatz kommen, funktionieren also nur, wenn die Zehen direkt auf die Oberfläche gedrückt sind und sich kein Wasserfilm dazwischen befindet.

Damit waren die Tests aber noch nicht zu Ende: In einem weiteren Versuch tauchten die Forscher die Füße der Geckos 90 Minuten lang in Wasser und setzten die Echsen dann auf eine trockene Oberfläche. Die Echsen konnten sich auch dieses Mal nicht richtig festhalten und rutschten hin und her. Die Wissenschaftler schließen daraus, dass es nicht so sehr auf die Oberfläche ankommt, sondern darauf, ob die Füße vollständig nass sind oder nicht. Das ist auch der Grund, warum Geckos bei Regen nicht massenweise aus den Bäumen des Regenwalds fallen: Sie bleiben still auf ihren Ästen sitzen, ohne sich zu bewegen, damit ihre Füße nicht nass werden ? allerdings muss diese Theorie der Forscher erst noch durch weitere Studien geprüft werden.

Alyssa Stark (University of Akron) et al.: The Journal of Experimental Biology, doi:10.1242/jeb.070912 © wissenschaft.de ? Sabine Kurz
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