Einblicke ins Bienenhirn beim Kampf
Das Team um Takeo Kubo von der Universität Tokio wollte nun die neuronalen Hintergründe dieses artspezifischen Verteidigungsverhaltens verstehen. Die Forscher nutzten dafür ein von ihnen entwickeltes Verfahren, das die Aktivität eines bestimmten Gens in Nervenzellen nachweisen kann. Diese Erbanlage wird sofort angeschaltet, wenn Nerven verstärkt arbeiten müssen. Bei der Methode der Forscher macht ein spezieller Marker die Aktivität dieses Gens in Dünnschnitten von Nervengeweben der Bienen sichtbar. Die Ergebnisse spiegeln also die Aktivitätsmuster im Gehirn der Bienen wider. Mit dieser Strategie untersuchten die Forscher nun Dünnschnitte von Nerven, die sie Bienen direkt aus dem Kampfgetümmel eines Verteidigungs-Balls entnommen hatten.
Im Vergleich zu Dünnschnitten von Vergleichs-Bienen zeigten die Ergebnisse der Insekten aus dem Verteidigungsball tatsächlich ein spezielles Muster in ihrer Gehirnaktivität, berichten die Forscher: Bestimmte Nervenzellen in den sogenannten Pilzkörpern der Kriegerinnen waren aktiv. Es ist bereits bekannt, dass dieser Hirnbereich bei Bienen für die Steuerung von komplexen Verhaltensweisen zuständig ist. Welche Signalprozesse diese Hirnaktivität und damit das Verteidigungsverhalten auslösen, wollen die Forscher nun in weiteren Untersuchungen noch genauer studieren.