Das Ergebnis: Männchen kommen ihren weiblichen Nachbarn zu Hilfe, wenn diese in Gefahr sind, von einem männlichen Eindringling vertrieben zu werden. Auf weibliche Eindringlinge hingegen stellten die Forscher wenig Reaktion vonseiten der Männchen fest. Auch die Paarungsgewohnheiten der Winkerkrabben beobachteten die Wissenschaftler: Geschlechtliche Kontakten spielten sich größtenteils zwischen benachbarten Tieren ab. 52 Paarungen untersuchten die Forscher, bei 44 kamen die Männchen aus der direkten Nachbarschaft der Weibchen. Aus den beiden Beobachtungen schließen die Forscher, dass die Männchen zum einen das Revier ihrer weiblichen Nachbarinnen mit beschützen und dass sie zum anderen dafür als Belohnung bei der Partnerwahl bevorzugt werden.
Die Forscher davon aus, dass der Sex tatsächlich die Belohnung für den Schutz ist und nicht sozusagen als Vorschuss gezahlt wird. Es sei sehr ungewöhnlich, dass ein Weibchen dem Männchen erst nach einer Dienstleistung den Geschlechtsakt gewährt, sagen die Wissenschaftler, denn normalerweise sei dies umgekehrt: zuerst der Sex und dann der Schutz. Mit dem Wunsch nach guten Paarungsmöglichkeiten lasse sich auch das ungewöhnliche Verteidigungsverhalten der Winkerkrabben gegen Eindringlinge aus anderen Kolonien erklären. So bekämpfen die Winkerkrabben nur Angreifer, die kleiner sind als sie selbst ? im anderen Fall würde die Belohnung das Risiko nicht aufwiegen.