Die Wirkung dieses Botox-Korallen-Proteins übertrifft dabei ? zeitlich betrachtet ? deutlich die Wirkung von üblichen Schmerzmitteln wie beispielsweise Morphinen: Während Morphine nur etwa vier Stunden gegen den Schmerz helfen, hält der Effekt des veränderten Botulinumtoxins auch nach neun Tagen noch an.
Normalerweise verhindert das unveränderte Botulinumtoxin, dass bestimmte Neuronen so genannte Neurotransmitter freisetzen, die dem Muskel den Befehl zum Zusammenziehen überbringen. Durch die Kombination mit dem Korallenbaum-Protein hemmt das Gift sehr spezifisch Schmerzneuronen. Nervenzellen etwa des Tastsinns bleiben unbeeinflusst.
Von großem Interesse ist dieses veränderte Botulinumtoxin für die Behandlung chronischer Schmerzen bei Krebspatienten. Das Team um Keith Foster bereitet gerade erste Studien vor, in denen das Toxin als Schmerzmedikament getestet werden soll.