In beiden Spielbedingungen wurde der Einsatz aller Gruppenmitglieder in jeder Runde verdoppelt und danach als Gewinn gleichmäßig unter den vier Personen aufgeteilt. In der Wettbewerbsbedingung ging außerdem die Gewinndifferenz zwischen den beiden Gruppen in die Berechnung ein. Die Gruppe mit dem größeren Gewinn bekam zusätzlich die doppelte Gewinndifferenz, während der Verlierergruppe der gleiche Betrag abgezogen wurde. Gewinne und Verluste wurden auch in dieser Bedingung gleichmäßig auf die jeweiligen Gruppenmitglieder verteilt.
Nach dem Spiel sollten alle Teilnehmer einschätzen, ob ihre Gruppenmitglieder eher Mit- oder Gegenspieler waren. Außerdem sollten sie berichten, wie intensiv die Schuldgefühle und der Ärger waren, wenn jemand eigennützig gespielt hatte. Ohne Konkurrenzgruppe nahmen die Probanden die anderen Spieler eher als Gegner wahr, während sie die Beziehung in der Wettbewerbsbedingung eher als partnerschaftlich empfanden. Der Ärger gegenüber Mitspielern, die eigennützig gespielt hatten, war generell hoch, während die Schuldgefühle nach eigenem unkooperativem Handeln eher gering waren. In der Wettbewerbsbedingung waren allerdings beide Empfindungen stärker als in der Bedingung ohne Konkurrenz.
Der bessere Gruppenzusammenhalt in Konkurrenzsituationen könnten ein wesentlicher Faktor bei der Entwicklung des menschlichen Sozialverhaltens gewesen sein ? und insbesondere erklären, dass Menschen häufig kooperative Beziehungen zu Fremden pflegen, obwohl sie dabei von Trittbrettfahrern ausgenutzt werden können. Zudem lösen Verhaltensweisen, die der eigenen Gruppe schaden, starke negative Emotionen aus. Diese wiederum ziehen häufig Strafen für den Regelbrecher nach sich, was das Auftreten eigennütziger Verhaltensweisen auf lange Sicht unwahrscheinlicher macht.