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Was man im Auge behalten kann

Erde|Umwelt Gesellschaft|Psychologie

Was man im Auge behalten kann
Das menschliche Gehirn kann insgesamt acht bewegte Objekte gleichzeitig verfolgen. Das sind doppelt so viele Elemente wie bisher angenommen. Allerdings hängt die Fähigkeit, die bewegten Objekte im Auge zu behalten, entscheidend von ihrer Geschwindigkeit ab, hat ein britisch-amerikanisches Forscherduo nachgewiesen.

Um der Frage auf den Grund zu gehen, wie viele bewegte Objekte zur gleichen Zeit mitverfolgt werden können, zeigten Steven Franconeri von der Universität in Evanston und George Alvarez von der Universität in Cambridge ihren Probanden insgesamt 16 bewegte Punkte auf einem Bildschirm. Gleichzeitig teilten sie den Testpersonen mit, welche dieser Punkte sie jeweils im Auge behalten sollten. Die insgesamt zwölf Teilnehmer beobachteten den Bildschirm aus einem halben Meter Entfernung. Anders als in früheren Experimenten näherten sich die Punkte einander an, berührten sich jedoch nicht.

Bewegten sich die Punkte mit einer Geschwindigkeit von einem Zentimeter pro Sekunde, gelang es den Teilnehmern, eine Minute lang der Bewegung von acht Punkten exakt zu folgen. Dies entspricht etwa der Fähigkeit, einen Fußballspieler in einer Gruppe anderer Spieler zu beobachten, wenn diese zehn Meter weit weg sind und sich mit 700 Metern pro Stunde fortbewegen, erläutern die Forscher. Frühere Experimente hatten ergeben, dass die ?magische Zahl? der gleichzeitig verfolgbaren Objekte nur bei vier lag.

Allerdings gelang es den Versuchsteilnehmern nicht, mehr als acht Objekte zu verfolgen, selbst wenn deren Geschwindigkeit langsamer war. ?Es gibt also eine obere Grenze, wieviele Objekte jemand gleichzeitig im Auge behalten kann?, sagt Franconeri. Umgekehrt nahm die Zahl der beobachtbaren Objekte sehr schnell ab, wenn sie sich mit höherer Geschwindigkeit fortbewegten: Bei einem Tempo von 15 Zentimetern pro Sekunde konnten die Teilnehmer nur noch einen Punkt verfolgen, war die Geschwindigkeit noch höher, gelang es ihnen bei keinem einzigen der Punkte mehr.

Die Ergebnisse könnten Auswirkungen auf alle Aufgaben haben, bei denen Menschen auf mehrere bewegte Objekte gleichzeitig achten müssen ? zum Beispiel auf die Gestaltung von Flugüberwachungs-Systemen oder auf das Design von Videospielen.

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New Scientist, Onlinedienst Originalarbeit: George Alvarez (Universität in Cambridge) und Steven Franconeri (Universität in Evanston): Journal of Vision, Bd. 7, Nr. 13, Artikel 14 ddp/wissenschaft.de ? Christine Amrhein
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