Eine erhöhte Kohlendioxiddosis kann bei gesunden Patienten Panikattacken auslösen. Das ergaben Versuche niederländischer Wissenschaftler. Eine mögliche Ursache für krankhafte Panikstörungen könnte daher eine Überempfindlichkeit eines Kohlendioxidsensors im Gehirn sein, erklären die Forscher um Eric Griez von der Universität in Maastricht.
Die Forscher ließen die Versuchspersonen in ihren Tests Kohlendioxid in unterschiedlichen Konzentrationen einatmen. Die 64 gesunden Probanden im Alter zwischen 18 und 65 Jahren inhalierten komprimierte Luft, die mit 0, 9, 17,5 oder 35 Prozent Kohlendioxid versetzt war. Vor und nach dem Einatmen sollten die Versuchsteilnehmer jeweils ihr Angstgefühl und ihr Unwohlsein auf einer Punkteskala von eins bis hundert bewerten und 13 Fragen zum Vorhandensein von typischen Paniksymptomen beantworten.
Mit steigender Kohlendioxiddosis stiegen auch das Angstgefühl sowie das Unwohlsein an und die 13 abgefragten Paniksymptome nahmen ebenfalls an Intensität zu, ergab die Auswertung. Daraus schließen die Wissenschaftler, dass durch Kohlendioxid ausgelöste Panikattacken tatsächlich auf einen Kohlendioxidsensor im Gehirn zurückgehen könnten. Mit der Methode der niederländischen Forscher könnten die Symptome von Panikstörungen künstlich im Labor erzeugt werden, um beispielsweise die Wirksamkeit von Medikamenten gegen Angstzustände zu testen.
Eric Griez (Universität in Maastricht) et al.: PLoS ONE, Band 2, Seite e987, DOI: 10.1371/journal.pone.0000987 ddp/wissenschaft.de ? Tobias Becker