„In den USA, wo es üblich ist, Emotionen offen zu zeigen, ist dieser Fokus auf den Mund durchaus sinnvoll“, erläutert Studienleiter Takahiko Masuda die Ergebnisse. Schließlich sei der Mund das ausdrucksvollste Merkmal eines menschlichen Gesichts. Bei den nach außen hin weniger emotionalen Japanern blieben lediglich die Augen als subtiles Ausdrucksmittel für Gefühle, erklärt der Wissenschaftler. Die Ergebnisse legten zudem nahe, dass Japaner eher als Amerikaner in der Lage sind, gespielte Emotionen wie beispielsweise ein falsches Lächeln zu erkennen, denn der Ausdruck des Mundes lässt sich leichter kontrollieren als der der Augen.
Der kulturelle Unterschied in der Beurteilung von Gesichtsausdrücken spiegelt sich sogar in den so genannten Emoticons wieder ? jener Smileys und anderen aus Doppelpunkten, Strichpunkten, Klammern und sonstigen Satzzeichen zusammengesetzten Gesichtern, mit denen E-Mail-Schreiber Gefühle ausdrücken: Während in den USA wie in der gesamten westlichen Welt das Smiley-Zeichen 🙂 für ein fröhliches Gesicht steht, gilt dafür in Japan das Zeichen ^_^. Traurigkeit wird in Japan mit dem Zeichen ;-; symbolisiert, während dafür im Westen das Zeichen 🙁 steht.