Um diesen Zusammenhang nun genauer zu untersuchen, banden die Forscher 49 Freiwilligen einen Unterarm ab, so dass der Blutfluss gestört war. Anschließend sollten die Probanden mit der Hand so oft wie möglich einen Expander zusammendrücken ? eine Aufgabe, die nach spätestens 15 Minuten starke Schmerzen im Unterarm hervorruft. Während des Tests gaben die Probanden jede Minute an, wie stark ihre Schmerzen aktuell waren. Zusätzlich nahmen die Forscher ihnen Blut ab, um die Menge der ausgeschütteten Stresshormone und damit das Ausmaß der Angst zu bestimmen.
Die Teilnehmer, denen die Wissenschaftler zuvor die Auswirkungen der Prozedur erklärt hatten, berichteten von stärkeren Schmerzen während des Tests als eine Kontrollgruppe, die nicht darüber informiert worden war. Wurde den informierten Probanden dagegen zusätzlich das Proglumid verabreicht, sank ihr Schmerzlevel auf den der nichts ahnenden Kontrollgruppe. Auf die Menge der Stresshormone im Blut hatte das Mittel dagegen keinen Einfluss.
Der Wirkstoff verhindere demnach, dass das CCK die chemischen Angstsignale in eine übertriebene Schmerzreaktion übersetzt, ohne die Angst insgesamt zu vermindern, erklärt Studienleiter Benedetti. Allerdings sei das Proglumid, das momentan der einzige verfügbare CCK-Blocker ist, nicht besonders effektiv. Die Wissenschaftler arbeiten daher daran, wirksamere Medikamente zu finden, die Patienten in Kombination mit anderen Schmerzmitteln verabreicht werden könnten.