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Einsamkeit ist kein sanftes Ruhekissen

Erde|Umwelt Gesellschaft|Psychologie

Einsamkeit ist kein sanftes Ruhekissen
Wer wenige Freunde und soziale Kontakte hat, schläft schlechter. Das ist das Fazit einer Studie, in der die schwedische Wissenschaftlerin Maria Nordin die Daten von fast 10.000 Freiwilligen aus vier großen Untersuchungen analysiert hat. Demnach steigern sowohl fehlende soziale Kontakte am Arbeitsplatz als auch wenig emotionale Unterstützung im Privatleben das Risiko, ernsthafte Schlafstörungen zu entwickeln. Betroffen sind sowohl Männer als auch Frauen. Wie stark die Beeinträchtigung in verschiedenen Situationen ist, ist jedoch für beide Geschlechter unterschiedlich.

Insgesamt berichteten mehr Frauen als Männer mit Schlafstörungen davon, nur wenige Freunde zu haben. Auch waren die negativen Folgen der Schlafprobleme bei Frauen stärker ausgeprägt als bei Männern, entdeckte Nordin. Bei Männern sind hingegen Situationen besonders problematisch, in denen sie bei der Arbeit unter hohem Druck stehen und gleichzeitig wenig emotionale Unterstützung erfahren. Das verdreifache das Risiko für Schlafstörungen wie Probleme beim Einschlafen, häufiges Aufwachen oder die Unfähigkeit, durchzuschlafen, so die Wissenschaftlerin.

Entscheidend für guten Schlaf sei auch die Strategie, wie der Betroffene mit Stresssituationen umgehe, erklärt Nordin. So können Frauen zwar im Allgemeinen mit Konflikten im Job besser umgehen, wenn sie eine Vermeidungstaktik benutzen und nur noch das Nötigste mit den jeweiligen Kollegen sprechen. Kommt dazu jedoch eine geringe Anzahl persönlicher Freunde und Bezugspersonen, schlägt die Strategie ins Gegenteil um und beschert den Betroffenen schlaflose Nächte. Besser schlafen können Frauen in solchen Situationen, wenn sie das offene Gespräch und auch einen direkten Streit suchen, so die Wissenschaftlerin.

Ihre Schlussfolgerung: Soziale Kontakte und emotionale Unterstützung stehen in einem direkten Zusammenhang mit Schlafproblemen. Ob Kontaktarmut dabei allerdings selbst ein Stressfaktor ist, der Schlafprobleme verursacht, oder ob sie den Betroffenen nur anfälliger für schlafraubenden Stress macht, kann Nording noch nicht sagen. Da Schlafprobleme jedoch als Risikofaktoren für gesundheitliche Problemen wie Depressionen, Angststörungen und auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen gelten, sollte der Zusammenhang ihrer Ansicht nach auf jeden Fall genauer untersucht werden.

Mitteilung des schwedischen Wissenschaftsrats Originalarbeit: Maria Nordin: Low social support and disturbed sleep: epidemiological and psychological perspectives, Dissertation an der Universität Umeå ddp/wissenschaft.de ? Ilka Lehnen-Beyel
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