Eltern mit geringen erzieherischen Fähigkeiten setzen ihre Kinder einem erhöhten Risiko aus, in ihrer Jugend und früherem Erwachsensein an Depressionen und Angstzuständen zu erkranken. Laut einer in der Fachzeitschrift Archives of General Psychiatry veröffentlichten Studie von Wissenschaftlern der Columbia University in New York könnte dies durch Verhaltensänderungen der Eltern behoben werden.
Jeffrey G. Johnson und seine Kollegen befragten 600 Eltern und ihre Kinder über aufgetretene psychische Störungen und schlechtes elterliches Verhalten, wozu verbale Beschimpfungen, vor den Kindern ausgetragener Streit zwischen beiden Elternteilen, mangelhafte Beaufsichtigung der Kinder und eine inkonsequente Befolgung von Regeln gezählt wurden.
Anhand der ausgewerteten Fragebögen ermittelten die Forscher, dass 60 Prozent der Kinder, die diesem Fehlverhalten durch die Eltern in hohem Maße ausgesetzt waren, eine furchtsame, depressive und zerrissene Persönlichkeit entwickelten. Je schlechter die elterliche Erziehung, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass bei den Kinder eine psychische Störung entsteht, lautet das Fazit der Forscher.
Doch die Eltern können dem vorbeugen, indem sie viel Zeit für ihre Kindern haben, ihnen genug Zuneigung entgegenbringen und ihr Verhalten genau beobachten, statt das kindliche Verhalten durch verbale Beschimpfungen kontrollieren zu wollen und Vergehen mit harter Bestrafung zu ahnden.
Dr. Dagmar Knopf