Der Test selbst war so entworfen, dass zwei verschiedene Szenarien entstanden: In ersten Fall sollten sich die Probandinnen ein Beispiel für die Hilfe ihres Partners beim Erreichen ihrer sportlichen Ziele ins Gedächtnis rufen und anschließend angeben, wie intensiv sie in der Folgewoche trainieren wollten. Im zweiten Szenario sollten die Frauen zwar ebenfalls angeben, welche Trainingsintensität sie planten. Zuvor sollten sie sich jedoch darauf konzentrieren, wie ihr Partner sie in Karrierefragen unterstützte.
Der Unterschied: Die vor Augen geführte Unterstützung des Partners half den Frauen im zweiten Fall nicht dabei, ihrem sportlichen Ziel näherzukommen, so dass sie sich nach wie vor alleine dafür engagieren mussten. Im ersten Fall dagegen nahm der Partner den Frauen durch seine konkrete Hilfe einen Teil der Verantwortung ab. Das spiegelte sich auch in den Ergebnissen der Befragung wider: Die Probandinnen der Fitnessgruppe planten deutlich weniger sportliche Aktivitäten in der Folgewoche als die Teilnehmerinnen aus der Karrieregruppe.
Der Effekt ist jedoch nicht auf sportlichen Ehrgeiz und nicht auf Frauen beschränkt, zeigte ein zweites Experiment. Darin sollten 74 weibliche und männliche Studenten ein Puzzle lösen, bevor sie sich an eine Arbeit machen durften, die wichtig für ihr Weiterkommen an der Universität war. Diejenigen, die gemutmaßt hatten, dass ihre Partner ihnen konkret bei dieser Arbeit helfen würden, ließen sich beim Puzzle mehr Zeit, sodass ihnen anschließend weniger Zeit für die eigentliche Aufgabe blieb.
Bedeuten diese Ergebnisse nun, dass liebevolle oder hilfreiche Partner uns bei der Verwirklichung von Aufgaben nicht weiterbringen? „Ja und nein“, sagt Fitzsimons. „Wenn es, wie in unserer Studie, um ein einzelnes konkretes Ziel geht, kann der Effekt negativ sein.“ Aber es gebe auch andere Beispiele. So hätten im ersten Test einige Probandinnen auch durchaus positiv auf die Hilfsbereitschaft ihres Partners reagiert, etwa mit der Aussage: „Ich hätte diese Turnhalle nie betreten, wenn mein Mann nicht auf die Kinder aufpassen würde.“