Die Forscher um James Paulson werteten für ihre Arbeit die Daten aus 43 internationalen Studien mit insgesamt 28.004 männlichen Teilnehmern aus, die zwischen 1980 und 2009 durchgeführt wurden. Ergebnis: Durchschnittlich 10,4 Prozent der befragten Väter litten während der Schwangerschaft und des ersten Jahres nach der Geburt unter Depressionen, das sind mehr als doppelt so viele Betroffene wie Bevölkerungsdurchschnitt. In den ersten drei bis sechs Monaten nach der Geburt ihres Kindes waren die Väter besonders betroffen – 25,6 Prozent von ihnen waren depressiv. Dabei sind offenbar amerikanische Väter gefährdeter als Väter aus anderen Ländern wie den Niederlanden, Spanien oder Australien: 14,1 Prozent von ihnen erkrankten im Vergleich zum Länderschnitt von 8,2 Prozent.
Eine Depression der Eltern kann sich langfristig negativ auf die Entwicklung des Nachwuchses auswirken. Betroffene Kinder zeigen häufig weniger Sozialkompetenz als Kinder nichtdepressiver Eltern und sind oftmals verhaltensauffällig. Außerdem scheinen sie bis ins hohe Erwachsenalter einem erhöhten Risiko für Angststörungen, Depressionen und Substanzmissbrauch ausgesetzt zu sein. Nach Ansicht der Wissenschaftler gibt es einen direkten Zusammenhang zwischen einer mütterlichen depressiven Erkrankung und einer väterlichen. Im Rahmen der Vorbeugung und Behandlung sei es daher notwendig, die gesamte Familie in die Behandlung mit einzubeziehen statt sich auf die Einzelperson zu konzentrieren. Zukünftige Forschungen sollten sich zudem auf die Wechselwirkungen einer Depression innerhalb der Familie und die Auswirkungen auf das Kind konzentrieren.