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Eifersucht macht blind

Erde|Umwelt Gesellschaft|Psychologie

Eifersucht macht blind
Nicht nur Liebe macht blind, sondern auch Eifersucht. Zu diesem Schluss sind US-Forscher gekommen, nachdem sie psychologische Experimente mit 25 Pärchen durchgeführt hatten. Sie testeten jeweils die Frauen auf ihre Aufmerksamkeit und ihr Wahrnehmungsvermögen, während deren Partner die Attraktivität von Landschaftsbildern oder aber die von Frauen beurteilten. Wussten die Probandinnen, dass ihre Männer gerade andere Frauen begutachten durften, versagten sie in den Tests deutlich häufiger als im Fall der Landschaftsbilder. Die Wissenschaftler wollen nun untersuchen, ob im umgekehrten Fall auch die Männer ‚blind vor Eifersucht‘ werden, berichten Steven Most von der University of Delaware in Newark und seine Kollegen.

Emotionen haben grundsätzlich ein hohes Ablenkungspotenzial. So haben Tests in der Vergangenheit bereits belegt, dass der Anblick emotionaler Bilder die Konzentration auf eine Aufgabe deutlich beeinträchtigt. Einen besonders starken Einfluss vermuteten Most und sein Team in der Eifersucht, da partnerschaftliche Bindungen im Leben der meisten Menschen einen extrem hohen Stellenwert einnehmen. Sie ließen 25 vom Universitätscampus rekrutierte Paare zum Test antreten, deren Beziehung bereits seit durchschnittlich 11 Monaten bestand. Auf einem Computerbildschirm wurden den Frauen in mehreren Durchgängen für Sekundenbruchteile nacheinander zwölf Bilder von Landschaften oder Bauwerken gezeigt. Die Teilnehmerinnen sollten per Tastendruck das einzige Bild ermitteln, das um 90 Grad gedreht angezeigt wurde.

Die Partner der Probandinnen saßen derweil im gleichen Raum an einem anderen Computer und beurteilten auf Geheiß der Wissenschaftler die Attraktivität von Landschaftsbildern. Die Paare durften derweil nicht kommunizieren. Nach einigen Durchgängen betrat einer der Forscher den Versuchsraum und bat die männlichen Teilnehmer gut hörbar, nun die Attraktivität von Single-Frauen zu beurteilen ? von denen einige angeblich auch noch auf der Universität der Männer studierten. In der Folge hatten die Partnerinnen der Männer auf einmal arge Probleme, die verlangten um 90 Grad gedrehten Bilder aus ihrem eigenen Versuch zu sehen.

Die Ergebnisse waren sogar signifikant schlechter als in einem Vergleichstest, bei dem die Frauen nicht nur Landschaften und Bauwerke gezeigt bekamen, sondern auch potenziell ablenkende emotionale Bilder ? während die Männer wiederum nur Landschaftsbilder betrachteten. Die Resultate stimmten zudem mit einer anschließenden Befragung durch die Wissenschaftler überein, in der die Frauen angeben sollten, wie stark sie das Wissen um den ‚frauenspezifischen‘ Test der Männer verunsichert habe.

Steven Most (University of Delaware, Newark), et al.: Emotion, Bd. 10, Nr. 2, S. 250, doi: 10.1037/a0019007 ddp/wissenschaft.de ? Mascha Schacht
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