Entsprechend trug er gemeinsam mit über 30 anderen Wissenschaftlern Daten zu Wasserqualität, Biodiversität, Verfügbarkeit von Nahrung, CO2-Speicherkapazität, Einzigartigkeit der Region und Küstenschutz zusammen, aber auch zu Küstenbewirtschaftung, der Möglichkeit zur lokalen Fischerei, Rohstoffe sowie Tourismus und Erholung. Für jeden dieser zehn Faktoren vergaben die Forscher 0 bis maximal 100 Punkte.
Im besten Zustand befindet sich demnach das Küstengebiet um die Jarvisinsel im Südpazifik, die mitten in einem Korallenriff liegt. Für Deutschland ermittelten die Wissenschaftler einen Wert von 73 Punkten. Am Ende der Statistik steht Sierra Leone mit durchschnittlich 36 Punkten. Insgesamt schnitten die meisten weit entwickelten Länder besser ab als weniger entwickelte. Halpern begründet das mit einer effektiveren Wirtschaft und umfassenderen Umweltbestimmungen. Nur 5 Prozent aller Länder mit Meerzugang lagen über 70 Punkten, 32 Prozent unter 50 ? Tendenz weiter sinkend.
?Das bedeutet aber nicht, dass wir an dieser Aufgabe scheitern?, sagt Karen McLeod von der Oregon State University in Oregon. ?Es zeigt vielmehr den großen Handlungsspielraum, liefert Ansätze, in welchen Bereichen sich gezielte Maßnahmen lohnen und gibt uns einen konkreten Wert, an dem wir über die Jahre arbeiten können.?
Und tatsächlich gibt es auch eine positive Überraschung: Da nur wenige Meerestiere vom Aussterben bedroht sind, waren die Werte für Biodiversität für alle Nationen relativ hoch. Besorgniserregend sind dagegen der Zustand der Fischbestände sowie der von Mangrovenwäldern, Salzmarschen, Korallenriffen und Seegraswiesen. In diesen Bereichen sehen die Forscher die wichtigsten Ansatzpunkte, den Index der Meeresgesundheit zu erhöhen.