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Vernetztes Weltklima

Erde|Umwelt

Vernetztes Weltklima
Was hat das Klima im Südosten Afrikas mit den Klimabedingungen auf der Nordhalbkugel zu tun? Eine ganze Menge, zeigen nun die Ergebnisse deutscher Forscher: Während Kälteperioden im Norden regnete es verstärkt im Südosten Afrikas, dokumentieren Analysen 17.000 Jahre alter Sedimentschichten.

Bislang nahm Wissenschaft an, dass für das Klima in Südostafrika hauptsächlich der nahe Indische Ozean verantwortlich ist. Ein detaillierter Blick auf die Sedimente der Region hat allerdings nun einen einen andere n Einflussfaktor offenbart: Das Klima der nördlichen Hemisphäre. Ein Forscherteam um Enno Schefuß von der Universität Bremen Hinweise verglich dazu bis zu 17.000 Jahre alte Ablagerungen des Malawisees und des Zambesi-Flusses mit Eisbohrkernen aus Grönland.

Als Marker für feuchte Zeiten, dienten den Forschern die Überreste bestimmter Pflanzen in den Sedimenten: In Perioden, in denen es auf der Nordhalbkugel kühler war, fanden die Wissenschaftler mehr Spuren von Pflanzen, die an feuchtes Klima angepasst sind. Den Grund für den klimatischen Zusammenhang über die großen Entfernungen sehen die Forscher in der Verschiebung des Tiefdruckgürtels um den Äquator. Er sorgt für das typische feucht-tropische Klima mit seinen häufigen Regenschauern. Kalte Luft im Norden drückt diesen Tiefdruckgürtel in Richtung Süden, erklären die Forscher. So kam es in Kälteperioden der nördlichen Hemisphäre in Südost Afrika weiter südlich als zu Warmzeiten vermehrt zu mittäglichen Schauern. An den nördlichen Randgebieten des äquatorialen Tiefdruckgürtels nahm der Regen dagegen ab. Das konnten die Forscher durch Überreste von Pflanzen, die für eher trockene Gebiete typisch sind, ebenfalls dokumentieren.

Natürlich spielen auch lokale Systeme eine Rolle für das Klima in Südost-Afrika, betonen Enno Schefuß und seine Kollegen. Allerdings sei das Klima der nördlichen Hemisphäre ein entscheidender Faktor für die Südverlagerung der Verhältnisse. Das zeige, welch weitreichende Auswirkungen Klimageschehnisse haben können, sagen die Forscher.

Enno Schefuß (Universität Bremen) et al.: Nature, Bd. 480, S. 509, doi: 10.1038/nature10685 © wissenschaft.de ? Marion Martin
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