Die überall in Deutschland verlegten Glasfaserkabel sind möglicherweise schon bald technisch überholt. Glasfaser gilt bislang als das Mittel der Wahl, um zügig und zuverlässig über ein Festnetz Daten zu übertragen. Amerikanische Wissenschaftler haben jetzt jedoch eine Faser aus Kunststoff vorgestellt, die billiger herzustellen ist und trotzdem zwanzig mal mehr Daten bewältigt, meldet das Fachmagazin Science (Ausgabe vom 15. November).
Bisher werden Daten im Internet mit Frequenzen von etwa 10 Gigahertz übertragen. Die neue Faser schafft jedoch 200 Gigahertz, schreiben die Forscher der Bell-Laboratorien in Murray Hill (USA). Bei dieser Geschwindigkeit sei es möglich, datenreiche Multimedia-Anwendungen in Echtzeit zu übertragen. Nach Ansicht der Wissenschaftler werden entsprechende Anforderungen schon bald auf das Internet zukommen.
Für ihre Faser haben die Wissenschaftler um einen feinen Goldkern mehrere Schichten aus Kunststoffen gelegt. Ummantelt wird die Faser von Kunstharz. Dieser Aufbau soll garantieren, dass eingespeiste Daten über große Strecken nicht verloren gehen. In ihren Labors hätten sie die neuen Faser bereits erfolgreich eingesetzt, schreiben die Forscher.
ddp/bdw – Andreas Wawrzinek