Eine neue Therapie gegen Legasthenie haben finnische Kognitionswissenschaftler entwickelt: Sie haben ein spezielles Computer-Spiel für von der Lese-Rechtschreibschwäche betroffene Kinder im Vorschul- und Grundschulalter entwickelt. Von ihrer Arbeit berichten sie in den Proceedings of the National Academy of Sciences.
In dem Computerspiel bekommen die Kinder Töne unterschiedlicher Höhe, Intensität und Dauer vorgespielt, die sich auf dem Bildschirm in Gestalt von Rechtecken zu der Musik auf und ab bewegen. Die Kinder haben dann die Aufgabe, dem Muster der Töne zu folgen und die Leertaste zu drücken, wenn das letzte Element des Musters erscheint. Wenn sie das richtig machen, werden sie von einem lächelnden Gesicht begrüßt, das auf dem Bildschirm auftaucht.
Teija Kujala und ihre Kollegen von der Kognitiven Hirnforschungseinheit an der Universität Helsinki gehen davon aus, dass die Ursache für Legasthenie in einer schlechten Verarbeitung von gehörten oder gesehenen Informationen im Gehirn liegt.
Tatsächlich zeigte eine Pilotstudie an 24 Siebenjährigen, die das Computerspiel getestet haben, dass die Aktivität des auditiven Cortex im Gehirn angeregt wurde. Die Erstklässler verbesserten sich auch deutlich in ihrer Lesefähigkeit.
Doris Marszk