Organische Kristalle mit einem Durchmesser von fast einem zehntel Millimeter haben Wissenschaftler vom IBM Watson Forschungszentrum in New York gezüchtet. Damit haben sie den Rekord für Kristalle aus dem Kohlenwasserstoff Pentazen um das Einhundertfache überboten.
Flexible organische Kristalle sind die Grundlage von biegsamen Bildschirmen, Smart Cards und kompostierbaren Computern. Dennoch bleibt es schwierig, organische Halbleiterkristalle herzustellen, die groß und rein genug für elektronische Anwendungen sind. Wie die Forscher im Fachblatt Nature berichten, gelang ihnen der Durchbruch mit Hilfe der so genannten Photoelektron-Emissions-Mikroskopie. Mit dieser Methode konnten sie die wachsenden Kohlenwasserstoff-Kristalle auf einer Silizium-Oberfläche beobachten. Dabei entdeckten sie, dass chemische Deaktivierung des Siliziums das Wachstum der Kristalle erleichtert.
„Der Traum von billiger, biegsamer und womöglich biologisch abbaubarer Mikroelektronik aus organischen Molekülen könnte bald wahr werden“, schreibt Robert Hamers von der Universität Wisconsin-Madison in einem begleitenden Kommentar.
Im vergangenen Jahr erhielten die Amerikaner Alan Heeger und Alan MacDiarmid sowie der Japaner Hideki Shirakawa den Nobelpreis für ihre Pionierleistungen in der Erforschung von elektrisch leitenden Kunststoffen.
Adam Bostanci
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