Der an Muskelschwund leidende Cathal O’Philbin hat das „Adaptive Brain Interface“ getestet. Nach einer Einübungsphase von drei Stunden war er in der Lage, nur Kraft seiner Gedanken auf dem Bildschirm des Computers Worte zu erzeugen. „Jeder Benutzer kann ohne fremde Hilfe die Maschine lehren, die eigenen Gedanken zu erkennen“, sagt Computerwissenschaftler Jose del Millan, der für die Koordination des Forschungsprojekts am Joint Research Centre der Europäischen Kommission im italienischen Ispra verantwortlich ist.
Das Training besteht darin, dass der Computer lernen muss, drei Arten unterschiedlicher, bewusst generierter Muster von Gehirnwellen zu erkennen. O’Philbin erzeugte diese Muster, indem er sich entweder geistig entspannte, oder sich einen rotierenden Würfel vorstellte, oder indem er daran dachte, seinen Arm zu bewegen. „Das war harte Arbeit“, sagte er nach seinem ersten erfolgreichen Schreibversuch, aber das Gerät würde er sofort nehmen.
Für den Gedanken lesenden Apparat sind verschiedene weitere Anwendungen denkbar. So könnte es zum Beispiel Behinderten ermöglicht werden, einen elektrischen Rollstuhl mithilfe von Gedanken zu steuern.