Im Computermodell von Giles und Jim müssen vier Jäger in einer zweidimensionalen Welt eine Beute stellen. Die Aufgabe ist gelöst, wenn die Beute von den Jägern von allen vier Seiten umstellt wird. Sowohl die vier Jäger als auch die Beute sind von den Forschern als Agenten realisiert worden. Agenten sind eigenständige, lernfähige Computerprogramme.
Die Jäger waren zwar über den jeweiligen Standort der Beute informiert, aber keiner der Jäger kannte den Standort seiner „Kollegen“. Ohne dieses Wissen war die gestellte Aufgabe aber nicht zu lösen. Als einziges Hilfsmittel hatten die Forscher den Jägern die Möglichkeit mitgegeben, Zeichenfolgen aus Nullen und Einsen miteinander auszutauschen, allerdings ohne diesen Zeichenfolgen irgendeine Bedeutung zu geben.
Die Jäger fingen nun an, munter miteinander zu plappern – zunächst, ohne sich gegenseitig zu verstehen. Aber mittels Versuch und Irrtum einigten sie sich mit der Zeit auf die Bedeutung bestimmter Zeichenfolgen. Je mehr „Vokabeln“ ihre Sprache umfaßte, desto schneller gelang es ihnen, die Beute zu stellen. Schließlich entwickelten sie Lösungsstrategien, die alle Strategien übertrafen, die bisher bei vergleichbaren Modellen von Menschen programmiert worden waren.
Giles glaubt an mannigfache Anwendungen dieser Agenten, „zum Beispiel intelligente Internet-Agenten, die sich miteinander unterhalten, während sie das Web nach Informationen absuchen. Vorstellbar sind auch militärische Anwendungen oder intelligente Roboter, die in Gruppen andere Planeten oder den Meeresgrund erforschen und sich dabei unterhalten.“
Mehr über Roboter, die sich selbst „fortpflanzen“ und dabei weiterentwickeln erfahren Sie in Roboter proben die zweite Schöpfung.
Axel Tillemans