Britische Wissenschaftler haben einen Minigenerator entwickelt, der aus Vibrationen elektrischen Strom erzeugen kann. Schwingungen, wie sie beispielsweise in Gebäuden oder an Brücken auftreten, lenken in dem nur sieben mal acht Millimeter großen Gerät kleine Magnete aus. Die Magnetfeldänderung wird in dem Gerät in Strom umgewandelt. Das Bauteil nutzt dreißig Prozent der Schwingungsenergie und soll in kleinsten Messgeräten die Batterien ersetzen.
Auf eine nur wenige Millimeter lange Federzunge brachten die Forscher vier kleine Magnete aus einer Neodym-Eisen-Bor-Verbindung ? ein Material, das sich durch eine besonders hohe magnetische Kraft auszeichnet. Vibriert der Untergrund, gerät auch das Gehäuse des Geräts und die Federzunge in Schwingung. Die Magnete schwingen dabei innerhalb einer Spule, in der dadurch ein Strom erzeugt wird. Mit ihren Prototypen konnten die Forscher eine Ausgangsleistung von 46 Mikrowatt erzielen. In einem Anwendungsbeispiel versorgen die Forscher damit einen Beschleunigungssensor, der Schwingungen an Brücken oder Gebäuden messen kann.
Ein mit den Abmessungen einer Kaffeetasse sehr viel größerer Stromgenerator ähnlicher Bauart ist schon im kommerziellen Einsatz. Durch die weitere Miniaturisierung wollen die Forscher neue Anwendungsgebiete erschließen. Dazu zählen auch Sensoren oder Geräte wie etwa Herzschrittmacher im menschlichen Körper. Das schlagende Herz könnte dann die Vibrationsenergie für den Schrittmacher liefern.
Steve Beeby (Universität in Southampton) et al.: NewScientist (Onlinedienst) ddp/wissenschaft.de ? Martin Schäfer