Eine innovative Antenne für den schnellen Datentransport in die Tiefen der Ozeane haben US-Forscher des Office of Naval Research (ONR) in Arlington entwickelt. Bisher können von tauchenden U-Booten nur Funksignale mit relativ großen Wellenlängen durch lange schwimmende Antennen aufgefangen werden, da Funkwellen mit kurzen Wellenlängen leicht von den bewegten Wasserschichten verschluckt werden.
Wenn Wellen über einer Antenne brechen, ist man aus dem Geschäft, beschreibt William Stachnik, Kommunikationsexperte beim ONR im Magazin
New Scientist. Doch nur hochfrequente Signale können den Transport von größeren Datenmengen für Video- oder Internetempfang gewährleisten. Die Transferrate bei den bisher verwendeten längeren Wellen liegt weit unter 50 Kilobits pro Sekunde. Das reicht gerade für Funksprüche.
Die neue Schwimmantenne dagegen ist aus zwölf einzelnen Empfangsmodulen aufgebaut, die aufgereiht wie Perlen auf einer Kette hinter dm U-Boot hergezogen werden. So befindet sich immer eines der Elemente nicht gerade unter einer Welle, die die einfallenden Signale eines Satelliten oder eines anderen Schiffes verschlucken würde.
Mit einem ausgefeilten Computer-Programm werden die Signale, die diese Kurzwellen-Antenne auffängt, aufbereitet. Das ist nötig, weil sich die Empfangsmodule permanent in den Wellen bewegen und die Signale so zu unterschiedlichen Zeitpunkten auffangen. Laut Aussage der Navy-Forscher verliefen erste Testläufe erfolgreich. In Zukunft sollen möglichst alle U-Boote der US-Marine mit diesem Empfangssystem ausgestattet werden.
Jan Oliver Löfken