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Viel Bioethanol für wenig Einsatz

Technik|Digitales

Viel Bioethanol für wenig Einsatz
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Der Rutenhirse könnte eine große Zukunft als Energiepflanze bevorstehen, glauben US-Forscher. Foto: USDA-ARS
Die mehrjährige Rutenhirse eignet sich besonders gut für die Herstellung von Bioethanol, der als Treibstoff für Fahrzeuge verwendet werden kann. Die Bestandteile des in den USA heimischen Süßgrases können so leicht in Zucker umgewandelt und fermentiert werden, dass danach mehr als 540 Prozent mehr Energie zur Verfügung steht, als zur Herstellung des Biotreibstoffs aufgewendet wurde. Das haben Marty Schmer von der Universität Nebraska und seine Kollegen in einer Studie herausgefunden.

Die Wissenschaftler konzentrierten sich bei ihrer Untersuchung vor allem auf die Frage nach der Energieeffizienz der Rutenhirse. Dazu wählten sie im Jahr 2000 zehn Höfe in Dakota, Nebraska und Minnesota aus, auf denen die krautige Pflanze in Monokulturen angebaut werden sollte. Die Landwirte führten über mehrere Jahre hinweg Buch über die Ausgaben für Saatgut, Dünger, Herbizide und Traktorendiesel und die resultierende Erntemenge.

Befürchtungen, dass die Ausgaben jeden Gewinn weit überschreiten würden, bewahrheiteten sich nicht: Nach einer Anlaufphase von zwei bis drei Jahren mit höheren Kosten und geringer Ernte warfen die Anpflanzungen später kontinuierlich hohe Erträge von 3.500 Litern Ethanol pro Hektar ab. Energetisch besonders günstig schlägt hier zu Buche, dass die holzigen Reste der Pflanze, die nicht für die Zuckerherstellung verwendet werden, die zur Ethanolherstellung nötigen Bioraffinerien allein befeuern können und keine zusätzliche Energieversorgung nötig ist. Es bleibt sogar Strom für den Verkauf auf dem Markt übrig.

Nicht nur im Vergleich zu Benzin, sondern auch zu anderen Lieferanten von Biokraftstoff schneidet das Süßgras gut ab: Da es mehrjährig ist, muss nur selten Saatgut beschafft und ausgebracht werden, nicht wie bei Mais, Raps oder Getreide. Auch fixiert Rutenhirse mehr Kohlendioxid im Boden als diese und hat somit eine weitaus bessere Treibhausgasbilanz. Mit erweitertem Anbau und sorgfältiger Zucht könnte der Ertrag der Rutenhirse leicht um 20 bis 30 Prozent gesteigert werden, glauben die Agrarwissenschaftler. So könnte es in einigen Jahren fast ein Drittel des US-Bedarfs an Treibstoff decken.

Marty Schmer (Institut für Landwirtschaft der Universität Nebraska, Lincoln) et al.: PNAS, Band 105, S. 464 ddp/wissenschaft.de ? Livia Rasche
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