Mit Strom beliefert wird der Motor durch ein Brennstoffzellen-„Kraftwerk“ auf dem Fahrradanhänger. Es besteht aus einem 26 Liter-Drucktank, der mit bis zu 350 bar befüllt werden kann, und einem 300-Watt-Brennstoffzellenblock des amerikanischen Unternehmens H-Power. Als Energiepuffer hat Weigl noch einen Bleiakku eingebaut, der verhindert, dass die Brennstoffzelle beim Anfahren und Beschleunigen an ihre Leistungsgrenze gerät und abschaltet.
Vierzig Stunden, so hat der Student ausgerechnet, kann das Fahrrad mit einer Tankfüllung fahren. Das entspricht im Verbrauch dem Energie-Äquivalent von 0,15 Litern Dieselkraftstoff je hundert Kilometer und einer Reichweite von 1200 Kilometern ? mehr als jedes andere Brennstoffzellenfahrzeug. So weit gefahren ist Weigl freilich noch nicht. Auf große Tour soll es erst gehen, wenn der Aufbau vom TÜV abgenommen ist. „Sicher ist eine Tour durch Deutschland“, freut sich der angehende Maschinenbauingenieur, „schön wäre aber auch eine Fahrt nach Skandinavien.“ Sorgen um das Tanken muss sich Weigl nur bedingt machen, denn das Rad kann auch mit handelsüblichen Wasserstoffgasflaschen betankt werden.
Nächstes Ziel des jungen Entwicklers ist, das Fahrrad „etwas smarter zu machen“, wie er sagt. Der Anhänger soll ganz verschwinden, die Technik komplett in dem Transportkoffer auf dem Rad Platz finden. Auch will er die genauen Leistungsdaten der Konstruktion in allen Details ausmessen, woraus obendrein seine Diplomarbeit werden soll.
Ob sein Brennstoffzellenfahrrad jemals als kommerzielles Produkt gebaut und verkauft werden wird, ist fraglich. Allein der Materialwert liegt bei rund 15.000 Euro. Ein paar würde man vielleicht schon verkaufen können, schätzt Weigl. Doch ein Massenprodukt werde sicherlich nicht daraus.