Die Abkehr von fossilen Energieträgern führt langfristig zu einem wirtschaftlichen Aufschwung und zu einer gesteigerten Nachfrage für alternative Energietechnologien. Zu dieser Einschätzung kommt eine Studie, die das ICCEPT (Imperial College Centre for Energy Politicy and Technology) im Auftrag der staatlichen Stiftung „Carbon Trust“ angefertigt hat. Die britische Regierung gründete den „Carbon Trust“ im März 2001, um das Programm zur Reduzierung von Treibhausgasen umzusetzen.
Die Studie, die auf der Basis von Experteninterviews erstellt wurde, hält die Einsparung fossiler Energieträger aus technologischer und wirtschaftlicher Sicht für möglich. Die Experten gehen davon aus, daß sich die Preise für fossile Energien in den kommenden Jahrzehnten verdoppeln bis verdreifachen. Als Folge wird das Marktpotenzial von neuen Energietechnologien und regenerativen Energien stark steigen. Der Bedarf an fossilen Energien wird dann aufgrund effizienterer Nutzungs- und Erzeugungsformen und durch die zunehmende Bedeutung von erneuerbaren Energien abnehmen.
Zur Reduktion klimaschädigender Gase empfehlen die Experten zwei Maßnahmenpakete. Zur mittelfristigen Energieeinsparung setzen sie zum einen auf die verbesserte Energienutzung. Effizienzgewinne sollen dabei zum Beispiel durch Maßnahmen an Gebäuden, in industriellen Anwendungen oder beim Transport erreicht werden etwa durch dezentrale Energiegewinnung in Anlagen mit Kraftwärmekopplung oder mit alternativen Energieträgern wie Biomasse oder Windkraft.
Langfristig sei jedoch ein völliger Verzicht fossiler Energieträger anzustreben. Eine Energieversorgung solle dann durch Solarenergie, Wasserstofftechnologien und verschiedene Offshore-Technologien sichergestellt werden. Die Voraussetzung dazu sei, neben einer optimierten Anwendung der Brennstoffzelle, die Entwicklung von wirksamen Energiespeichern und Transportsystemen, um Angebotsschwankungen der erneuerbaren Energiequellen auszugleichen.
Brigitte Kranz