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Laser-Technik für Elektroautos

Technik|Digitales

Laser-Technik für Elektroautos
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Eine schwäbische Laser-Schweißtechnik soll die Batterien für Tesla-Autos verbessern. (Foto: SafakOguz/Thinkstock)
Betritt man das Firmengelände des schwäbischen Maschinenbau-Unternehmens Manz AG am Rande von Reutlingen, sieht man sofort, was Sache ist: Ein eleganter, weißer Sportwagen, Modell Tesla S, steht im luftigen Schatten eines Vordachs, per Kabel verbunden mit einem glänzenden Quaderbau, auf dem der Name der Firma prangt. Auch wenn das Unternehmen den Kunden nicht nennen darf, ist die Botschaft klar: Manz versorgt Tesla mit Strom.

Erst kürzlich meldete Manz, von einem „führenden Unternehmen der E-Mobility-Branche in den USA“ den Auftrag zum Bau einer Pilotanlage für die massenhafte Fertigung von Batterien erhalten zu haben. Obwohl das Auftragsvolumen nur im sechsstelligen Bereich liegt, sorgte die Nachricht für ein Raunen. Denn kurz zuvor hatte Tesla mit dem Bau der weltweit größten Batteriefabrik für Schlagzeilen gesorgt. Was das bei erfolgreichen Testläufen der Pilotanlage und Folgeaufträgen für den Maschinenbauer bedeuten könnte, ist klar: Beim Fabrikbau geht es um Investitionen in Milliardenhöhe. „Nicht viele Unternehmen haben Ausbaupläne kommuniziert, und wenn man sich die Größenordnung des einen Unternehmens, das Pläne kommuniziert hat, ansieht, kann man sich das Potenzial ableiten“, sagt Axel Bartmann, PR-Sprecher bei Manz.

In der Anlage soll ein neues Laser-Schweißverfahren getestet werden, das beim Zusammenfügen einzelner Batteriezellen zu fertigen Batteriesystemen zum Einsatz kommt. „Mit Lasern geschweißte Batterien haben eine höhere Lebensdauer und Qualität bei geringeren Produktionskosten“, sagt Bartmann. Diese Innovation dürfte Tesla auf den Plan gerufen haben.  Und Manz liefert eine komplette Anlage, in der alle Arbeitsschritte ausgeführt werden können. 

Neues Laser-Verfahren für Batterien

Das Schweißverfahren, auf das Tesla große Stücke setzt, nennt sich „Wobbling“, weil der Laser in hoher Frequenz „wackelt“ – zu Englisch wobble. Dadurch werden die Metalle sehr fest verbunden, ohne dass sich die Schichten stark vermischen und spröde werden, wie es bei herkömmlichen Verfahren der Fall ist. Manz‘  Maschinen erlauben es also, exakte Schweißnähte zu ziehen, die bis auf den Mikrometer genau der gewünschten Tiefe entsprechen.

Ursprünglich war Manz auf Fertigungsanlagen für Solarzellen spezialisiert gewesen, doch der Preisdruck aus China hat den Markt für hiesige Hersteller weitgehend zum Erliegen gebracht. Deshalb baute Manz früh andere Geschäftsbereiche auf, vor allem Fertigungsanlagen für Benutzerelektronik, Displaytechnologie und eben Batteriesysteme. Und in diesem Sektor erwartet das Unternehmen in den nächsten Jahrzehnten eine ähnlich dynamische Entwicklung wie in der Vergangenheit bei der Photovoltaik. Durch die vermutete Kooperation mit Tesla ist der baden-württembergische Betrieb bestens dafür gewappnet.

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Davor hat Manz bereits für ein amerikanisches Großunternehmen gearbeitet: Für den Primus der Unterhaltungselektronik Apple haben die Reutlinger eine Fertigungslinie für Displayteile gebaut. Die stecken nun in Apples iPad.

© wissenschaft.de – Felix Austen
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