Bei Bäumen funktioniert eine solche Spannungsquelle jedoch auch, wenn die Elektroden aus dem gleichen Metall bestehen und eine Elektrode in den Baum und die andere in den Boden gesteckt werden. Das fanden Forscher um Andreas Mershin vom Massachusetts Institute of Technology in Cambridge in ihren Experimenten heraus. Die Wissenschaftler erklären das Phänomen mit den aufgrund der Stoffwechselvorgänge im Baum unterschiedlichen pH-Werten von Holz und Erde.
Die auf diese Weise entstehenden elektrischen Spannungen sind allerdings mit Werten zwischen zwanzig und wenigen hundert Millivolt viel zu gering, als dass damit Leistungen erzeugt werden könnten, die an die gewöhnlicher Batterien herankommen. Forscher um Babak Parviz von der Universität von Washington in Seattle konstruierten daher einen Verstärker, der die erzeugte elektrische Energie in einer Art Stand-Bay-Modus zunächst nur sammelt. In regelmäßigen Abständen unterbricht er dieses Kräftesammeln und stellt kurzfristig Spannungen von bis zu 1,1 Volt bereit, eher er wieder in den Ruhezustand zurückfällt.
Mit solchen Anlagen könnten von externen Stromquellen oder Batterien völlig unabhängige Sensoren betrieben werden, die beispielsweise die Temperatur oder Feuchtigkeit in Wäldern messen, erklären die Wissenschaftler. Interessant könnte die Technik auch für drahtlose Netze sein, die bei Ausbruch eines Waldbrands Alarm schlagen.