Das World Wide Web, scheinbar unübersichtlich, organisiert sich selbst in einzelne Gemeinschaften. Über die Verknüpfungen auf den Webseiten, den so genannten Hyper-Links, sind sie eng miteinander verzahnt. Darüber hinaus lassen sich die Gemeinschaften klar identifizieren, haben US-Forscher herausgefunden. Dies könnte zu besseren Suchmaschinen und Inhaltsfiltern führen, ebenso wie die objektive Analyse der Webseiten unterstützen.
Die Entdeckung ist bedeutsam, weil es keine zentrale Autorität oder Prozesse gibt, die die Entwicklung und Struktur der Links im Web regeln, so Gary Flake vom NEC Research Institute. Seine Studie, erschienen im Fachblatt „IEEE Computer“, verknüpft als erste die Linkstruktur und den Text-Inhalt des WWW miteinander. Flake und seine Kollegen definieren eine „Web-Gemeinschaft“ als Gruppe von Webseiten, die mehr Verknüpfungen untereinander haben als nach außen. Die Forscher zeigten, auf welche Weise sich solche Gemeinschaften effizient identifizieren lassen. Als Beispiel dienten Webseiten rund um berühmte Wissenschaftler, etwa um Steven Hawking oder Francis Crick.
Während am weltweiten Netz immer mehr Menschen teilnehmen, die auch ihre subjektiven Hintergründe mit einbringen, soll die Methode der NEC-Forscher eine unabhängige und objektive Analyse der Inhalte erlauben. Neben der Entwicklung effektiverer Suchmaschinen und Filtermodule könnte dies auch helfen, den Umgang mit dem Internet und die Anpassung von Ressourcen besser zu steuern, erklärt das Team.
Dörte Saße
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