Raumschiffe sollen einmal Schäden in ihrer Außenhaut selbst erkennen und reparieren können. Die nötigen Informationen dafür liefert eine sensible Schutzhülle aus einzelnen Zellen, die nach Ameisenart miteinander kommunizieren: Jede Zelle tritt dabei nur mit ihren Nachbarzellen in Kontakt ? eine Zentrale gibt es nicht. So ist das Risiko eines kompletten Ausfalls des Kommunikationssystems geringer.
Der erste Prototyp der Raumschiffhaut besteht aus 192 einzelnen Zellen. Hinter jeder Zelle sitzen ein Drucksensor und ein Prozessor, der Handlungsvorschriften zur Lösung möglicher Probleme gespeichert hat. Jeder Prozessor kann dabei mit seinen unmittelbaren Nachbarn kommunizieren: So wie Ameisen Pheromone ausscheiden und damit ihren Artgenossen den Weg zur Nahrung zeigen, schicken die Prozessoren digitale Nachrichten in die benachbarten Zellen. Dadurch können beispielsweise das Ausmaß und die genaue Position einer beschädigten Stelle angegeben und weitergeleitet werden.
Die Wissenschaftler von der australischen Forschungsorganisation CSIRO und der Nasa hoffen, dieses System weiter verfeinern zu können. Letztlich soll es verschiedene Schadensarten unterscheiden können, wie zum Beispiel Korrosion oder Beschädigungen durch den Aufprall eines Fremdkörpers, die einer sofortigen Reparatur bedürfen. Das Ziel der Nasa ist es, Raumfahrzeuge zu entwickeln, die Schäden selbständig bemerken, überprüfen und reparieren können.
New Scientist (10. September, S. 25)
ddp/wissenschaft.de ? Katharina Schöbi