„Wir entdeckten, dass die Richtung eines Stromflusses durch die Ausrichtung des Dipolmoments bestimmt wird“, so Yasutomi. Genau diese Eigenschaft bildet die Grundlage, diese Nanostruktur als Photodiode verwenden zu können. In Abhängigkeit von den angeknüpften Chromophoren-Einheiten wird ein Stromfluss von jeweils einer anderen Wellenlänge geschaltet. So reagierte die eine Photodiode auf einfarbiges Licht mit der Wellenlänge von 351 Nanometer. Es bildete sich ein Dipolmoment im Molekül aus, entlang der Fluss eines Fotostroms begünstigt wurde.
Die andere Peptidstruktur dagegen reagierte analog bei einer Wellenlänge von 459 Nanometern. Durch eine geschickte Anordnung dieser Moleküle floss der Strom allerdings in die genau entgegengesetzte Richtung. Beide Strukturen zusammen erlauben dadurch über die Farbe des einfallendes Lichts eine gute Kontrolle über den Stromfluss.
Ein weiterer Vorteil der neuen Peptid-Stränge liegt aber in einem selbstorganisierten Ordnungsverhalten. So richten sie sich auf einer mit Schwefelgruppen präparierten Goldoberfläche streng in senkrechter Richtung aus. Genau diese Eigenschaft der Selbstorganisation von Biomolekülen kann den Nanoforschern helfen, exakte Strukturen ohne ein spezielles Nanowerkzeug, sei es die Spitze eines Kraftmikroskops oder eine Lichtpinzette aus Laserstrahlen, herzustellen. Allerdings ist noch mit einigen Jahren Forschungsarbeit zu rechnen, bis solche molekularen Photodioden tatsächlich in erste Schaltkreise eingebaut werden.