Winzige Blasen auf glatten Oberflächen lassen Wasser besser abgleiten. Mit der überraschenden Entdeckung von zwanzig bis dreißig Millionstel Millimeter (Nanometer) großen Blasen erklären australische Physiker, warum beispielsweise olympische Schwimmanzüge besonders schnell und leicht durch das Wasser gleiten können. Diese erste Beobachtung der Blasen auf Wasser abstoßenden Oberflächen gelang mit einem hochauflösenden Rasterkraftmikroskop, berichten die Forscher in der Fachzeitschrift „Physical Review Letters“.
Die Wissenschaftler der
University of South Australia in Adelaide erkannten in ihrem Experiment, dass die Blasen ein engmaschiges und unregelmäßiges Netzwerk auf den Oberflächen bilden. Selbst wenn ein höherer Wasserdruck auf diese Blasen ausgeübt wird, verflüchtigen sie sich nicht direkt, sondern werden eher platt gepresst. Wie winzige Pfannkuchen verhindern sie, dass eine Wasserströmung auf einen größeren Widerstand entlang der Oberfläche stößt.
Die Blasen konnten bisher nicht entdeckt werden, da sie für normale Lichtmikroskope zu klein und für andere Messverfahren zu empfindlich sind. Erst mit einem winzigen, leicht aufgehängtem Hebel an der Spitze des Kraftmikroskopes gelangen die ersten Aufnahmen dieser Blasen.
Neben der Wasserschnittigkeit von Oberflächen können die Forscher mit diesen Blasen auch die unerwartet große Haftkraft erklären, die auftritt, wenn zwei Oberflächen in Wasser sehr nah aneinander liegen.
Jan Oliver Löfken