Keramik ist hart und zerbrechlich, wie zerbrochene Teller beweisen. Dennoch haben Wissenschaftler vom Max-Planck-Institut für Metallforschung in Stuttgart entdeckt, dass Strontiumtitanat, eine keramische Verbindung, unter bestimmten Bedingungen verformbar ist, ähnlich wie ein Metall.
Die Wissenschaftler wollten die vermeintliche Härte von Strontiumtitanat ausnutzen, um ein neues Instrument zu kallibrieren. Dabei legte das Strontiumtitanat eine ungewöhnliche Eigenschaft an den Tag. Bei Temperaturen über 1000 Grad war das Strontiumtitanat verformbar, wie es auch für andere keramische Werkstoffe typisch ist. Unterhalb von 1000 Grad war das Material, wie erwartet, hart. Aber unterhalb von 600 Grad wurde das Strontiumtitanat erneut verformbar.
Da viele keramische Werkstoffe den gleichen inneren Aufbau besitzen wie Strontiumtitanat, nehmen die Wissenschaftler an, dass auch andere Keramiken bei niedrigen Temperaturen verformbar sind. Als Werkstoffe könnten die scheinbar harten Substanzen somit künftig flexibler eingesetzt werden, so die Wissenschaftler.
Adam Bostanci
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