„Die Technik nutzt ‚überkritisches‘ Kohlendioxid, um die Konservierungsmittel im Holz zu verteilen“, erklärt Abdul Qader von der Abteilung Forestry and Forest Products des staatlichen Forschungsinstituts CSIRO. Herkömmlich löst man die Substanzen in wässrigen oder öligen Lösungsmitteln und taucht das zu behandelnde Holz darin, oft auch unter Druck.
Doch das Kohlendioxid im so genannten „überkritischen“ Zustand, das unter hohem Druck flüssig wird, hat den üblichen Flüssigkeiten einiges voraus: „Es behält die Fähigkeit eines Gases, feine Strukturen wie die Mikroporen im Holz zu durchdringen, unbehindert durch die hohen Oberflächenspannungen von Flüssigkeiten“, so Qader. Zudem verdampft es nach der Behandlung einfach und lässt die Konservierungsmittel zurück. Umwelt- oder gesundheitsschädliche Lösungsmittel sind überflüssig, eine teure Lagerphase zum Trocknen entfällt ebenfalls.
Die Methode eignet sich auch zur Behandlung besonders harter Hölzer wie Messmate-Eukalyptus ( E. tetrodonta) oder empfindlicher Weichhölzer, ebenso wie von fertigen Holzprodukten etwa laminiertem Furnierholz, Sperrholz oder Holzfaserplatte. Tests mit größeren Holzmengen sind für dieses Frühjahr angesetzt. Weil die erforderlichen Geräte rund 73 Atmosphärendruck bei 31°C aushalten müssen, liegen die Anschaffungskosten deutlich höher als für konventionelle Imprägnierungsanlagen, so Qader. Allerdings seien die Betriebskosten niedriger — ideal sei die Methode vor allem für Rahmen von Holzhäusern und Fenstern, Bohlenbelag, Hartholz-Boden und Spanplatten.( CSIRO)
Dörte Saße