Eine Alternative könnten nun die Quasare sein, glauben Ken Umeno vom Nationalen Institut für Informations- und Kommunikationstechnologie in Tokio und seine Kollegen. Bei diesen meist weit entfernten Strahlungsquellen handelt es sich wahrscheinlich um aktive Schwarze Löcher im Zentrum von Galaxien, die Radiopulse aussenden. Sowohl die Frequenzverteilung dieser Signale als auch ihre Stärke sind dabei völlig unmöglich vorherzusagen ? und genau das macht die Pulse nach Ansicht der Forscher zu einer optimalen Verschlüsselungsvorlage. Um den gleichen Schlüssel zu erhalten, müssten sich Sender und Empfänger dann lediglich darüber verständigen, welcher Quasar in welchem Zeitraum beobachtet werden muss. Ohne diese Informationen sei es unmöglich, den Code zu knacken, glaubt Umeno. Er und sein Team haben bereits zwei Patente auf diese astronomische Kryptographie angemeldet.
Andere Experten sind weniger euphorisch, berichtet das Magazin “New Scientist” in seinem Online-Dienst. Es handele sich dabei zwar um interessante Forschung, aber es gebe keinen Grund, eine derartig neue und ungetestete Technik zu verwenden, wenn bereits andere gute Verschlüsselungsmethoden zur Verfügung stehen, meint beispielsweise Bruce Schneier von der Firma Counterpane Security. Auch biete die Technik viele neue Möglichkeiten der Manipulation, ergänzt sein Kollege Markus Kuhn von der Universität Cambridge. So könnte ein Angreifer beispielsweise ein Quasar-Signal imitieren und erhielte so die vollständige Kontrolle über die gesamte verschlüsselte Kommunikation.