Zwei indische Wissenschaftler haben das Rezept für einen erfolgreichen Film gefunden: Der Film muss an seinem Premierenwochenende in so vielen Kinos wie möglich gezeigt werden. Durch eine statistische Analyse haben die Forscher ermittelt, dass die Gesamteinnahmen tatsächlich in hohem Maße von dem Anfangserfolg bestimmt werden. Darüber berichten die Wissenschaftler in einer Vorabveröffentlichung.
Sitabhra Sinha und Raj Kumar vom Institut für mathematische Wissenschaften in Chennai untersuchten in ihrer Analyse zudem die statistische Verteilung der Gesamteinnahmen von etwa 2000 Kinofilmen, die zwischen den Jahren 1999 und 2004 in Kinos in den USA gezeigt worden waren. Das Ergebnis: Überraschenderweise gehorcht die Verteilung der Filmeinnahmen einem ähnlichen Potenzgesetz wie die des Reichtums in westlichen Industrienationen.
Werden die Filme nach ihrem Einspielerfolg in Rangliste eingeordnet, kann der Zusammenhang zwischen den Einnahmen und dem Platz in der Rangliste durch ein Potenzgesetz mit einem Exponenten von ungefähr 2 beschrieben werden – zumindest bei den oberen Plätzen der Liste. Ein ähnlicher Zusammenhang wurde bereits vor mehr als einhundert Jahren von dem Wissenschaftler Vilfredo Pareto für die Verteilung des Reichtums einer Population gefunden.
Die Forscher ließen in ihrer Studie zwar einen wichtigen Faktor außer acht ? die DVD. Die Verbreitung von Filmen durch dieses Medium trägt nämlich schon jetzt einen beträchtlichen Prozentsatz zum Gewinn eines Films bei. Allerdings konnten die Wissenschaftler durch ihre Studie den Zusammenhang zwischen Paretos Gesetz und der Popularität eines Produkts oder einer Idee in einer Population aufklären.
Stefan Maier