Jeder wird, wenn er vor solch einer Entscheidung steht, mehr oder weniger bewusst eine Kosten-Nutzen-Abwägung anstellen: Wie große Rückenschmerzen muss ich in Kauf nehmen? Wie viel Zeit spare ich? Und jeder wird abhängig von seinen persönlichen Präferenzen zu einem anderen Ergebnis kommen. Mathematisch kann dieses Ergebnis mit einer so genannten Nutzenfunktion beschrieben werden.
Bei Ihrem Experiment, an dem fünf Versuchspersonen teilnahmen, ging es Körding und seinen Kollegen nicht um derartige bewusste Entscheidungen für eine bestimmte Strategie, sondern um unbewusste Entscheidungen für bestimmte motorische Bewegungsabläufe. Im Wesentlichen ging es darum, ob die Versuchspersonen es bevorzugten, für kurze Zeit eine starke Kraft auszuüben oder für längere Zeit eine schwache Kraft.
Die Forscher erstellten für jede Versuchsperson die Nutzenfunktion. Überraschenderweise gab es zwischen den fünf Versuchspersonen kaum Unterschiede. „Das deutet auf einen grundlegenden Mechanismus hin“, schreiben die Wissenschaftler. Sie hoffen, mit ihrer Methode einen Beitrag zur Erforschung des zentralen Nervensystems liefern zu können.