Um die Hintergründe dieses Rätsels zu ergründen, setzten die Forscher Perlmutt einem Strahl polarisierter Röntgenstrahlen aus. Deren Frequenz wurde zudem so eingestellt, dass sie Elektronen der chemischen Bindung von Kohlenstoff und Sauerstoff in eine Resonanz anregen konnten. Auf diese Weise konnte durch das Auffangen der von dem Perlmutt freigesetzten Elektronen ein Bild der atomaren Struktur des Stoffes aufgenommen werden.
Dabei stellte sich heraus, dass die Kristallebenen benachbarter Kalziumkarbonatkristalle in der Regel nicht parallel zueinander angeordnet sind ? obwohl die Seitenflächen der Kristalle parallel ausgerichtet sind und somit perfekt aneinanderpassen. Dies hat zur Folge, dass sich Perlmutt nicht wie Mineralien entlang einer Kristallebene aufbrechen lässt, so Gilbert.
Das organische Gerüst stellt in gewisser Weise den Mörtel des Perlmutts dar, in den dann Backsteine aus Kalziumkarbonat eingepasst werden. Dieses Mineral bildet sich dabei aus in dem Meereswasser gelösten Ionen aus. Die Forscher weisen daraufhin, dass die Festkörperphysik allein nicht erklären kann, wieso die Kristallebenen der Untereinheiten in verschiedene Richtungen weisen. Biologische Prozesse spielen demnach bei der Synthese dieses Biominerals eine wesentliche Rolle.